Hallo 2017! Es ist wieder soweit!

Die Hochzeitssaison 2017 ist eröffnet. Pünktlich zum April, startete wie gewohnt die über den Winter sehnsüchtig erwartete neue Hochzeitszeit. Es ist gleichzeitig auch der Moment, um meiner Website wieder neues Leben für den Frühling einzuhauchen und endlich aus dem Winterschlaf zu erwachen.

In den vergangenen Tagen, meldeten sich zahlreiche Hochzeitspaare aus der ruhigen Phase zurück, um voller Tatendrang und Organisationsfreude wieder volle Fahrt für Ihre Hochzeitsplanung aufzunehmen. Ich habe dieses zum Anlass genommen, mich wieder einigen Themen intensiver zu widmen und so manche, immer wiederkehrende und wichtige Themen für neue Blog-Beiträge zu notieren. Was auch in diesem Jahr (wie erwartet) fast alle Brautpaare brennend interessierte, war:

Der Eröffnungstanz für die Hochzeit

Apropos „die Hochzeitssaison ist eröffnet“: Es ist unumstritten Tradition und ganz wichtige Aufgabe für Braut und Bräutigam als Gastgeber und der (natürlich) wichtigsten Personen dieses wundervollen Tages, die Tanzfläche des Abends offiziell zu eröffnen. Ein bisschen Tradition muss sein! Auch, wenn ich wie viele Andere moderne DJs zu den aktiven Verfechtern antiquierter und zumeist alberner Hochzeitsspiele oder zweifelhafter Traditionen vergangener Zeitalter gehöre, so ist und bleibt der Eröffnungstanz des Abends doch fester Bestandteil und ein sehr schöner, oft intimer und dazu sehr emotionaler Moment für das Brautpaar. Ich sage immer: Der erste und letzte Tanz des Tages gehört selbstverständlich dem Brautpaar! Dieser offizielle Start in den ganz lockeren und ungezwungenen Teil des Abends und der damit verbundenen ausgelassenen Party bis in die frühen Morgenstunden ist häufig gleichermaßen Fluch und auch Segen. Ich werde versuchen, das Für und Wider, alle meine Erfahrungen und meine persönlichen Einschätzungen hier in meinem Beitrag weiterzugeben.

Müssen wir einen Eröffnungstanz machen? Eigentlich wollen wir das gar nicht.

Ist ein Satz, den man sehr häufig von Hochzeitspaaren oder Gastgeber anderer Feiern hört. Natürlich „muss“ im Jahr 2017 das Brautpaar auf Ihrer selbst finanzierten eigenen und in liebevoller Arbeit organisierten Hochzeit gar nichts. Schlussendlich sind sie offiziell Veranstalter und die „Chefs der Feier“. Sowohl kulturelle und familiäre Traditionen zwingen heute niemanden mehr, Hochzeitstraditionen zwingend zu bewahren. Sollten Braut und Bräutgam par tout darauf bestehen, dass solch ein Tanz nicht zu ihnen passt und der Abend so nicht begonnen wird, dann ist das selbstverständlich vollkommen o.k. und akzeptiert. Ich sage dennoch immer: Ihr „müsst“ zwar gar nichts, es ist am Ende dennoch besser, diese wenigen Momente und kurzen 2 oder 3 Minuten mit einem sehr locker und natürlich gestaltetem „Tanz“ oder etwas Ähnlichem zu beginnen und der Feier damit einen offiziellen Startschuss zu verleihen – anstatt sich für den Rest des Lebens anhören zu müssen, dass man es auf der eigenen Hochzeit noch nicht mal zu einem kleinen Eröffnungstanz gebracht hat :-) Mit anderen Worten: Lieber einen kurzen Tanz machen, und diese kleine sympathische Etikette einer Hochzeitsfeier bewahren, anstatt sich davor zu gedrückt zu haben!

Wir machen extra einen Tanzkurz für die Hochzeit!

Meine Jugendzeiten in der Tanzschule sind lange vorbei, dennoch spreche ich sehr oft über das Thema Crashkurs und spezielle Tanzstunden für die bevorstehende Hochzeitsfeier. Hannover ist ausgestattet mit hervorragenden Tanzschulen, die allesamt eine sehr gute Arbeit leisten. Dennoch muss ich gestehen: Liebe Hochzeitspaare, überlegt Euch das Thema gut. Solltet Ihr Lust am Tanzen haben, neugierig sein auf Standardtänze und moderne Stile, solltet Ihr Eure Grundkenntnisse auffrischen wollen oder gerüstet sein, wenn die Großmama nach einem Walzer mit dem Bräutigam fragt, dann ist fast jede Tanzschule die absolut richtige Wahl. Rein in Bezug auf den Eröffnungstanz, kann ich Euch nur den Tipp geben: Überlegt Euch vorher, was ihr gerne zur Eröffnung der Party tanzen wollt. Möchtet Ihr wirklich den langsamen bzw. Wiener Walzer oder andere Standardtänze tanzen? Oder seid Ihr das eigentlich nicht wirklich? Das Tanzen in einer Tanzschule lernen macht Spaß! Und ist eine interessante Erfahrung. Für die Hochzeit alleine ist das aber nicht unbedingt nötig. Solltet Ihr keine Tänzer sein, und tradidionelle Standardtänze ohnehin keine Rolle in Eurem gewünschten Musikprogramm des Abends keine Rolle spielen, so ist der berühmte Crashkurs für die Hochzeit in der Tanzschule nicht nötig.

Welchen Song sollten wir als Eröffnungstanz wählen? Hast Du Tipps für uns?

Ich glaube, das ist im Zusammenhang dieses Themas die zentrale Frage, die ich gefühlt hundertfach pro Saison beantworte. Meine Antwort darauf ist vermutlich gleichermaßen beruhigend, wie verwirrend: Ich kann Euch bei einer Wahl des Brautwalzers oder anderen Eröffnungsliedes gar nicht wirklich helfen! Der Eröffnungstanz ist und bleibt so eine individuelle Wahl, dass Ihr diesen ganz in Ruhe und weise selber für Euch wählen müsst.

Gut, an dieser Stelle muss man fairerweise sagen: Man muss natürlich nicht alles zu ernst nehmen. Man kann das Ganze auch total locker gestalten und muss aus einem Eröffnungstanz nun wirklich keine aufwändige Wissenschaft machen. Dennoch ist meine Beobachtung am Ende immer die Gleiche: Der erste Tanz wird im Vorfeld wenig behandelt, häufig runtergespielt und mit wenig Beachtung gestraft und löst aber kurz vor der Feier großen innerlichen Stress aus. Er wird plötzlich sehr ernst genommen.

Es ist elementar wichtig, dass Ihr Euch bei der Wahl des Tanzes selber hinterfragt und einen Song und vor allem einen Tanz wählt, der zu Euch passt, den Ihr selbstbewusst rüberbringen könnt und mit dem ihr Euch (allem voran) während des Tanzes auch wirklich wohl fühlt. Glaubt mir: Mindestens 20% aller bisher gesehenen Eröffnungstänze waren leider nicht wirklich in der Lage, das Publikum zu begeistern und wirkten in fast allen Fällen sehr unentspannt und stock steif einstudiert. Da kam null Stimmung rüber und viele Gäste reagierten mitunter peinlich berührt oder voller leidvollem Mitgefühl. Natürlich geht es nicht immer darum, Familie oder Publikum mit dem Tanz unbedingt begeistern zu müssen – sondern ihn einfach für sich selber zu gestalten. Aber auch dem Brautpaar sah man die Schweissperlen auf der Stirn und den verkrampften Gesichtsausdruck mit starrem Blick auf die Fußspitzen aus der Ferne an! Das kann kein schöner Moment für die Beiden gewesen sein. Es war häufig eher ein „über sich ergehen lassen“ und für Braut und Bräutigam lange Minuten, die man offensichtlich gerne sehr schnell hinter sich hat. Genau so sollte es nicht laufen und für mich ist diese Art von Hochzeitstanz persönlich ein absolutes No-Go für das Hochzeitspaar! Daher mein Tipp an Euch: Macht Euch und den Tanz locker! Wählt niemals einen Song, den ihr extra und verkrampft einstudieren müsstet. Wählt unbedingt etwas, mit dem Ihr Euch wohl fühlt. Vielleicht einen Song, der Euch besonders berührt? Eine gemeinsame Erinnerung an Euer Kennenlernen oder irgendein Lied, das den absoluten Soundtrack für Eure Beziehung liefert! Glaubt mir: Auch wenn Eure Wahl nicht der Norm entspricht, werdet Ihr beide diese Stücke auf der Tanzfläche viel entspannter, natürlicher und ansprechender rüberbringen können, als den einstudierten Walzer der Tanzschule, mit dem Ihr Euch irgendwie eh nie so richtig anfreunden konntet.

Im Jahr 2017 muss niemand mehr für die Familie oder Freunde, den traditionellen Brautwalzer durchführen, wenn er das nicht unbedingt möchte oder sich dabei in seiner eigenen Haut nicht mehr wohl fühlt weil er das „nicht ist“, wie man heute immer sagt.

Wusstet Ihr schon? In den USA ist es eigentlich gar nicht üblich, einen speziellen Tanz nach z.b. deutscher Tradition zur Hochzeit einzustudieren. Mindestens genau so wichtig, wie der Tanz von Braut und Bräutigam, ist der Tanz von Brautvater und Braut – der seine wertvolle und geliebte Tochter in die Hände des Bräutigams übergibt. Hier spielen Emotionalität und große Symbolwirkung eine wichtige Rolle und der Song ist zumeist romantisch und individuell gewählt. Hier liegt der ganz klare Fokus auf dem Lied, dem Text und der Botschaft. Anstatt die Wahl des Eröffnungstanzes nach dem Tanzstil zu richten. Sehr häufig lese ich: Wir können nur Rumba oder Discofox. Hast Du Vorschläge für uns. Das ist meiner Meinung nach, genau die falsche Herangehensweise. Macht es wie in den USA. Wählt erst den Song. Und dann schaut, wie man dazu tanzen kann! Und wenn es nur ein liebevolles Schwoofen und gemeinsam Kuscheln ist, dann ist das gut so und Ihr habt zudem noch weniger Stress, etwas einstudieren zu „müssen“.

Wir möchten gerne eine fetzige Choreografie zu einem Hochzeitsmix tanzen.

Seit dem Jahr 2010 und der Veröffentlichung eines Youtube-Mixes mehrerer Lieder von romantischen Balladen über Rock n Roll bis zu Hip Hop Klassikern auf einer amerikanischen Hochzeit, war es auch in Deutschland immer häufiger ein Gag, den klassischen Eröffnungstanz aus z.B. Langsamen- oder Wiener Walzer gegen eine energiegeladene Choreografie mehrerer kurzer Liedausschnitte zu ersetzen. Mittlerweile kann ich bestätigen: Lustig ist das nur noch selten. Überraschen tut es sowieso keinen mehr und besonders bei Hochzeitsmixes und Choregrafien ist der Stresslevel und die benötigte Vorbereitungszeit rund um das Thema Eröffnungstanz für das Brautpaar unangemessen hoch! Auch an dieser Stelle muss ich gestehen: Macht ihn lieber nich, wenn er Euch viel Arbeit und Stress kostet! Das ganze Thema ist relativ abgenutzt. An dieser Stelle wäre einfach ein grundsätzlich peppiges Lied zur Eröffnung die erste Wahl, oder eine kurze Kombination aus etwas langsamen, Romantischem, was von einem fetzigen Lied abgelöst wird um Familie und alle Freude mit Schwung in die Feier starten zu lassen.

Okay, ich bin ganz ehrlich: Wann immer ich in der Vergangenheit diese Hochzeitsmixes vorbereitet habe, entwickelte sich alles, was aus einem Zusammenschnitt mit mehr als 3 Liedern bestand zu viel Arbeit. Ich muss gestehen, dass die zahlreichen Änderungswünsche oder kurzfristigen Absagen der Choreografien mich fast in den Wahnsinn getrieben haben. Man merkte auch dem Brautpaar an, dass sie sich im Vorfeld beim Wunsch nach einem längeren Mix der eigentlichen Arbeit dahinter nicht bewusst waren und den Aufwand unterschätzen. Dieses steht meiner Meinung nach in keinem Verhältnis zum Effekt auf der Party. Nur auf 2 von 10 Partys haben sich die Gäste von Eurer Performance auch wirklich anstecken lassen und der ausgefallene Hochzeitsmix hat seine eigentliche Wirkung wirklich entfalten können. Sollte dennoch ein Zusammenschnitt gewünscht sein, so kann ich diesen selbstverständlich gerne erledigen. Allerdings soll dieser aus maximal 2 Liedern bestehen. Selbstverständlich spiele ich auch gerne von Euch eigens erstellte Mixes als Eröffnungstanz. Ich muss diesen allerdings zwingend frühzeitig vor der Feier auf Soundqualität checken und Euch eine Rückmeldung dazu geben können.

Was waren bei Dir die beliebtesten Eröffnungstänze in der letzten Zeit?

Die Wahl der einzelnen Songs zur Eröffnung war (zum Glück) sehr verschieden. Wenn ich einige Zeit zurück denke, gab es wirklich fast nur 5 oder 6 Songs, die praktisch 90% aller Eröffnungstänze abdeckten. Diese waren zumeist ein Langsamer Walzer. Am häufigsten gewählt, wurden:

• Can You feel the love tonight – Klaus Hallen Orchestra (Elton John)
• You Light up my life – LeAnn Rimes
• Stuck On You – Alec Medina
• I Wonder Why – Curtis Stigers
• What the World Needs Now Is Love – Jacke DeShanon

In den vergangenen Saisons, wurden auch immer wieder sehr aktuelle Lieder gewählt und Brautpaare trauten sich, nach meinen Empfehlungen, auch unübliche Songs als ersten Tanz zu wählen und sich von Traditionen oder Hochzeitsleitfäden empfohlenen Standard-Titeln zu lösen. Zum Beispiel:

• Hier Spricht Dein Herz – Gregor Meyle
• When Love Takes Over – David Guetta & Kelly Rowland
• Seite An Seite – Christina Stürmer
• Thinkin Out Loud – Ed Sheeran
• Christina Perri – A Thousand Years

Die Wahl des Eröffnungstanzes soll eine ganz persönliche und emotionale Wahl der Hochzeitspaare bleiben. Ich bin froh und beruhigt, wenn Leitfäden oder Traditionen, die von Familie oder Ratgebern aus Büchern oder Internetportalen durchbrochen werden und die Hochzeitsfeier mit Ihren wichtigen Ablaufpunkten des Abends sehr individuell und abwechslungsreich bleibt. Viele Hochzeitspaare besuchten vor unserem ersten Kontakt bereits einige Hochzeiten im Freundeskreis. Es war immer eine sehr ernüchternde Information, wenn 4 von 5 Eröffnungstänzen zu ein und dem gleichen oben genannten Titel getanzt wurden. Hier würde ich mir viel mehr Persönlichkeit und Individualität wünschen.

 

 

Cheers!

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DJ Falko